Blond - Martini Sprite

Der Martini Sprite: so erfrischend wie der Cocktail ist auch das Album: Etwas sauer und spritzig sind die Tracks für gesellige Abende oder den privaten Konsum geeignet. Das Chemnitzer Trio Lotta Kummer, Nina Kummer und Johann Bonitz bietet eine erfrischende Mischung aus deutschsprachigem Indie Pop, Rock und einigen Rap-Einlagen.

Die Songs sind locker und tanzbar, aber es lohnt sich auf die Texte zu achten, die oft auf lustige, charmante Weise kritisch sind.

Es könnte grad nicht schöner sein klingt sehr melancholisch und entspannt - zumindest bis die Tage rein kicken. Das Schlagzeug ballert, der Text auch. Mit diesem Thema kann sich die Hälfte der Bevölkerung identifizieren: Als hätte sich der eigene Körper gegen einen verschworen, bekommt man in den unpassendsten Momenten seine Tage. Und dass das kein Luxus ist, dürfte jedem klar sein. Der Text ist #relatable und bricht das schambehaftete Tabuthema.

Blonds Mischung des Martini Sprites ist bittersüß. Das zeigt die erste Albumsingle Thorsten, die auf lockere Weise auf das Mansplaining in der Musik Branche aufmerksam macht. Na ja, jedenfalls so locker, wie man bei diesem Thema bleiben kann, wenn man ein Schlagzeug vor sich hat.

Der Song Match widmet sich der Generation Tinder. Er klingt melancholisch, beinahe verzweifelt und handelt von der ewigen Suche nach Liebe im Internet. Spoiler: man kann den Eisbecher für zwei auch alleine essen.

Bei dem Track Kälberregen haut Johann ordentlich in die Tasten seines Keyboards und auch der Song Hit ist ein Hit, der einen nicht stillsitzen lässt.

Der Auftakt ihres Debütalbums ist rundum gelungen und bleibt als Ohrwurm im Kopf. Man wird auch weiterhin von Blond hören. Dieses Jahr unter anderem auf vielen Konzerten und Festivals wie zum Beispiel bei Juicy Beats in Dortmund. Und live sehen lohnt sich! Die Bühnenoutfits und unerwarteten Performances sprühen nur so vor Las Vegas Glamour.

 

Marlen Stuka, eldoradio*

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