TOY - Colours Running Out
Deep Purple-Gedächtnisfrisuren, Videos, die dem psychedelisch inszenierten ARD-Beatclub (Fernsehgeschichte!) entsprungen sein könnten und dazu ein Albumcover, das an ein selbst gebatiktes Hemd erinnert – rein optisch betrachtet scheint die Londoner Band TOY schnell eingeordnet. Die fünf Musiker erwecken den Anschein, als möglichst originalgetreue Kopie experimenteller 60er-Jahre-Psychedeliker wie Pink Floyd oder Can daherkommen und mit ihrer Musik – wie damals – die Grenzen der Popmusik neu ausloten zu wollen.

Der Opener ihres selbstbetitelten Debütalbums, „Colours Running Out“, verdeutlicht jedoch schnell, dass diese Vergleiche TOYs Musik noch nicht vollständig zu beschreiben vermögen. Neben deren gelegentlichen Hang zum Shoegaze stellt sich die "Wall of Sound" als eines von TOYs wichtigsten Stilmitteln heraus: Durch eine Breitwand an Gitarrenfeedbacks hindurch muss sich der Hörer den Popsongkern eines Stücks erst freischälen.

Bei „Colours Running Out“ mischen sich diese Elemente besonders schön. Der stoisch voranschreitende Drumsound und die flirrenden Hintergrundgeräusche tragen den Innovationswillen der Kölner Klangpioniere Can. Unter dieser zunächst sperrig anmutenden Schale verbirgt sich ein großartiger Popsong – einer jener Songs, die bei jedem Durchlauf noch heller schimmern. Und das trotz Deep-Purple Gedächtnisfrisuren. (Jano Sobottka)

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