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Und es geht noch mehr: Nachdem Österreich uns mit Bilderbuch und Wanda gezeigt hat, wie super sich Ösi-Sprech an catchy Hooklines anschmiegt, folgt nun Rap aus Österreich. Crack Ignaz & Wandl bringen nach vielversprechenden Vorab-Singles einen entspannt souligen Langspieler mit lyrischer Kritik und Partytauglichkeit raus.

Eine Melodie glasklar gepfiffen wie in Spiel mir das Lied vom Tod, dann das Ganze nochmal von einer Frauenstimme geträllert und schließlich die jungen Stimmen von Crack Ignaz & Wandl in unfassbar entspanntem Flow. Der neue Track „Rawness“ ist das Gegenteil von Rau, erinnert eher an fließenden Ami-HipHop der 80er und würde sich für den Sountrack zu einem Österreichischen 8 Mile, das die Gangs der Wiener Straßen glorifiziert, anbieten. „Verschrobene Loops“ und „erstklassiges Gedabbe“ feiert das HipHop-Magazin Juice die letzte Vorab-Single der beiden zum Langspieler „Geld Leben“ und prophezeit damit: Das könnte die beiden auch außerhalb der Österreichischen Grenzen in die HipHop-Hitlisten katapultieren.

Ignaz textet nicht annähernd so hart wie die trendigen Zugezogen Maskulin oder stresst im Stile von Yung Hurn mit Sound-Lücken, trotzdem hat das Album dank dichtem Soundteppich von Wandl eine düstere Aura und Haltung: Gegen Fake-Images, gegen fette Medien-Show und für Respekt vorm Leben. Das sind zwar nicht grad Anti-Atomkraft-Hymnen oder Lines über Flucht und Vertreibung, aber Themen die sich mit leben lassen und auf ihre eigene Art politisch werden. Damit dürfte „Geld Leben“ den Indie-Nerv der deutschsprachigen HipHop-Kultur mitten auf die Zwölf treffen. (Nele Posthausen)