Cover: Ivan & The Parazol - Mode Bizarre

 

Einmal hören reicht, dann hat uns das neue und zweite Album„Mode Bizarre“ der ungarischen Band Ivan & The Parazol schon mit in die Sechziger und Siebziger Jahre gerissen, mit in die Blütezeit des Rock 'n' Roll und Garage-Sounds. Statt enge Cordhosen, Ringelshirts und Jacketts aber nur heraufzubeschwören, werfen sich Ivan & The Parazol auch in genau diese Outfits hinein. Dazu noch ein paar stilvolle schwarz-weiß Pics auf Instagramm und das Indie-Feeling ist perfekt. Zum Glück klingen die Ungarn dabei keine Spur altbacken oder überholt, sondern schaffen es wie die Kollegen Franz Ferdinand oder The Hives, ihrem Genre eine moderne Note zu geben.

Klar wird das schon beim Opener „Let go“. Der Songtext gibt die Richtung des Albums vor, im Refrain rät uns Frontmann Iván Vitáris : „If you wanna play at a rock’n roll show, you got to let go“. Diese unverkrampfte Art und das „sich gehen lassen“ zieht sich angenehm wie ein roter Faden durch die komplette Platte. Auch die nächsten Lieder machen einfach Lust darauf, alles stehen und liegen zu lassen und los zu tanzen. Besonders „Together“ hat das Zeug zum Sommer- und Festivalhit mit treibendem Gitarrensound und Lyrics, die zum Mitträllern einladen. Daher kaum verwunderlich, dass die fünf 2014 auf der Main-Stage des Sziget-Festivals in Budapest gespielt haben – ein Festival, das weit über 400.000 Zuschauer anlockt.

Ivan & The Parazol können es aber auch eine Spur gediegener. Dass ihnen auch ruhigere und getragenere Töne gelingen, sie dabei aber kein bischen Melodie verlieren, beweisen sie in  „I won't make it all alone“. Ein absoluter Klassiker unter den Songthemen ist „Girl“ - hier wird in alter Rock 'n' Roll-Manier die Liebe zu einer gefährlichen Frau besungen.

„Mode Bizarre“ bietet also ambitionierte und rockige Songs, die mit etwas zurückhaltender Produktion auf Understatement setzen. Vor allem bei Fans von eher schlichterem und „gutem, altem“ Rock'n'Roll dürfte da das Herz im Basslauf hüpfen. Parazol ist übrigens komischerweise tschechisch und nicht ungarisch und bedeutet Sonnenschirm. Macht aber durchaus Sinn: Die Platte passt besser entspannt in den Schatten als zum aufheizen in die Sonne. (Jan Delsing | campusFM)

 

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