Bei Versuch 1 habt ihr freundlich nachgefragt, bei Versuch 4 wart ihr schon etwas verzweifelter. Für Versuch 9 habt ihr Freundinnen und Freunde der auserwählten Person ausgequetscht, nach Versuch 14 und dem aufgeführten Flohzirkus war klar: Das wird alles nichts mehr. I can’t make you fall in love with me.
Yuno hat alles durchgemacht: Etliche Stunden nur an die Decke gestarrt, geträumt von dem, was sein könnte und immer wieder neue Versuche gestartet, aber kein Liebesgeständnis von der anderen Seite. Nicht mal eine Reaktion, eine Wertschätzung. Und Yuno lag wieder auf seinem Bett und starrte ins nichts. Fall In Love von Yuno ist der Track für alle, die aufgegeben haben. Für alle, die gar keinen tausendsten Versuch einer Anbahnung benötigen und die vor allem kein Bock mehr auf die ganzen Ratschläge von FreundInnen haben. Yuno hat abgeschlossen und was jetzt kommt: Egal.
Diese Monotonie setzt sich im ganzen Track durch. Ein durchgängig gleichbleibender Beat, der woanders Höhen zelebrieren könnte, macht hier einen vollkommen deprimierenden Eindruck. Auf dem Beat liegt ein ebenso durchgängiges „Hu-Hu-Hu-Hu-Hu“, das jede 2000er-RnB-Schmonzette eifersüchtig machen würde. Eine fragile Stimme, irgendwo zwischen Verträumtheit, ein wenig versuchter Härte und einer Menge Resignation bringt dem Track seine notwendige Melancholie ein – die Stimme bleibt monoton, allein zu Beginn des Refrains setzt sie zu Höhen an – nur um wieder abzufallen.
Fall In Love ist der schönste Track zum Aufgeben seit Bon Ivers "Can’t Make You Love Me“ und schlägt auch in die gleiche Region des Brustkorbs. Yuno kann aber mehr als Schnulzen, das zeigt er auf seiner Moodie EP. Über die sagt der New-Yorker selbst: „It covers all the different feelings you have at the end of a relationship. Sometimes you’re really happy to be moving on, other times you’re really upset to see something go.“
Egal also, welcher Track auf der Moodie EP zu einem passt, wichtig ist nur eins: Es geht wieder los. Und zwar mit einem neuen Versuch 1.
(Lars Frensch, eldoradio*)
RÜCKSCHAU
ARCHIV
WOCHE | Künstler/Band | NAME DES ALBUMS/SONGS | MUSIKLABEL |
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KW 29/2008 | The War On Drugs | – Taking The Farm | siehe Text |
KW 44/2010 | Games | – Strawberry Skies | siehe Text |
KW 25/2011 | Active Child | – Playing House | siehe Text |
KW 01/2010 | The High Wire | – Odds and Evens | siehe Text |
KW 02/2012 | Grimes | – Genesis | siehe Text |
KW 22/2011 | Thundercat | – For Love I Come | siehe Text |
KW 47/2015 | GoldLink | Zipporah | Soulection |
KW 18/2004 | Trovaci | Zasto Su Danas Devojkeljute | siehe Text |
KW 50/2012 | Daughter | Youth (Alle Farben Remix) | siehe Text |
KW 40/2012 | AlunaGeorge | Your Drums, Your Love | siehe Text |