eldoradio*

Bloc Party sind also weg. Sänger Kele Okereke schraubt gerade immer noch ziemlich erfolglos und ziemlich nach Bloc Party klingend an Solosachen. Bassist Gordon Moakes ist da musikalisch etwas besser aufgestellt; Zusammen mit Paul Mullen (dem Sänger von "The Automatics und der Young Legionnaire-Vorgängerband yourcodenameis:milo) macht er seit zwei Jahren Musik, den Bandnamen gibt es seit Herbst. Mit auf die Bühne wurde dann noch ein Schlagzeuger gestellt (braucht man ja auch irgendwie), Dean Pearson, und fertig waren Young Legionnaire. Sie klingen so gar nicht nach Bloc Party und haben damit alle Befürchtungen musikalischer Bloc Party-Kopien über einen Haufen geworfen, um diesen dann anzuzünden und inmitten der Flammen ordentlich loszurocken. Jawoll. Vielmehr sind sie eine Schnittmenge aus dem Verschrobenen von yourcodenameis:milo, dem Kantigen der Gallows und der Stimme der frühen Placebo. Die Nummer, die wir euch spielen, und die passenderweise auch noch "Numbers" heißt, geht sofort los. Kein langer Einstieg; Schlagzeug, die Stimme von Paul Mullen und ein beißwütiger Gitarrenteppich. Sie klingen rockig, nach ganz viel Schweiß und Gebrülle – Sänger Paul Mullen reißt dabei aber nicht einmal den Kiefer auf, um uns die Vibration seiner Stimmbänder zu zeigen. Nach Dortmund kommen die drei Jungs leider nicht. Um sie live zu sehen (und vor allem zu hören) müsst ihr schon weiter durch’s Ruhrgebiet: am 12. Mai sind sie im Druckluft in Oberhausen. Eine Woche vorher kommt übrigens ein ganzes Album von denen raus: "Crisis Works". "Das Album handelt von der Weltwirtschaft, es geht aber eher um den persönlichen Gesichtspunkt einer Krise und deren Einfluss auf die eigenen Entscheidungen und das eigene Denken", sagt die Band selber. (cs) Band: Young Legionnaire | Video: "Numbers" | Myspace: Young Legionnaire