
Boiler Room Set-DJ, Label-Gründer und Produzent eines Tracks von Kanye West. Elektro-DJ und Produzent Sinjin Hawke hat schon so einiges in seiner Vita stehen. Und trotzdem war er jahrelang eher der Tüftler im Hintergrund. Mit seinem im Mai erschienenen Debut-Album First Opus drängt sich der US-Kanadier nun aber mehr ins Rampenlicht.
Der Stimmburch hat ihn letztendlich zum Elektro gebracht. Bis er 12 Jahre alt war, sang Hawke, der mit seinem bürgerlichen Namen Alan Stanley Soucy Brinsmead einen wahrhaftig spärrigen Künstlernamen hätte, in einem Chor. Sein Vater, ein französischer klassischer Horn-Spieler, hat natürlich einen Einfluss darauf, dass Hawke bei der Musik geblieben ist. Hawke fängt an Beats zu bauen und Klassik zu samplen. 2011 erscheint seine erste EP. Auf Kanye Wests The Life of Pablo von 2016 produziert der gebürtige New Jerseyan Hawke zusammen mit Cashmere Cat den Song Wolves.
Ein Jahr darauf kommt auf seinem Label Fractal Fantasy also seine erste LP über 14 Tracks raus. Und das kommt sogar beim Musik-Kritiker - "the interents busiest music nerd" - Anthony Fantano als eines seiner "Lielings-Elektro-Alben des Jahres" ziemlich gut weg. Seine klassischen Fingerabdrücke hinterläst Hawke aber nicht nur musikalisch, sondern allein schon mit dem Titel First Opus (das erste Werk), denn klassische Komponisten nummerieren ihre Kompositionen eben nach "opus" durch.
Und wie es sich für ein klassisches "Werk" gehört, sind auch klassische Instrumente am Start. In der Overtüre Monolith oder auch bei Onset beginnen die Bläser. Die sind aber sehr sehr wahrscheinlich eher Hawkes Finger auf dem Midi-Controller als tatsächliche menschliche Mitglieder eines Orchesters. Bei Onset gibt's dazu noch digitales Geklatsche, E-Drums mit dem Charme von In The Air Tonight und ein hochgepitchter Kinderchor. Das sind die Säulen des Tracks. Man stelle sich Kanye vor, wie er seiner Kim schmollend erzählt, dass doch ER gerne diesen Beat gehabt hätte. Vielleicht bekommt er ihn ja später noch.
(Kai Brands)
RÜCKSCHAU
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