NoName - Montego Bae

Rap. Dieses Wort weckt in vielen wahrscheinlich noch die Assoziation zu Gangstermilieu, Posergehabe oder jugendgefährdenden Texten. Da ist sie wieder, die Schublade voller Vorurteile. Das Rap heute viel mehr sein kann als das, beweist Noname.

Die Rapperin aus Chicago folgt mit ihrem neuen Lied Montego Bae einem, jungen, frischen, alternativen Trend in der Rapszene. Gekonnt verbindet Noname Einflüsse aus Jazz, Soul und anderen afroamerikanischen Genres zu einem Mix, der begeistert. Getragen von Backing Voices und Jazzschlagzeug schwebt die Lead-Stimme über dem Geschehen. Wie eine Erzählerin, die von außen auf das Geschehen blickt und doch ist sie gänzlich Teil des Songs. Und es gibt auch viel zu erzählen. Der Song erzählt von Liebe. Zum einen von der Liebe zu Montego Bay, die auch Bobby Bloom schon Ende der Siebzigerjahre besang. Aber auch die Geschichte um eine Lovestory, deren Charakter wohl jeder Hörer am besten für sich selbst bewertet.

Montego Bae ist jedoch keine simple Mischung zwischen Rap und Jazz, sondern bildet ein ganz neues Sound-Konstrukt. Auch Noname verzichtet nicht gänzlich auf Szene. Ausdrücke, auch beinhaltet der Song einen Rap-Part der frei über der restlichen Musik steht. Und doch hat der Song keine echte Hook und Rap ist es im engeren Sinne auch nicht. Sprechgesang definitiv, aber der melodische Aufbau, der Backing Chorus, wie auch der Verzicht auf fette Bässe und genretypische Effekte erinnern eher an einen Jazzclub als an ein Rapbattle und zeigen, dass Schubladen voller Vorurteile manchmal einfach verschlossen bleiben sollten.

RÜCKSCHAU

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ARCHIV

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KW 03/2008 Pinch Brighter Day siehe Text
KW 33/2011 Iceage Broken Bone siehe Text
KW 04/2015 Låpsley Brownlow XL Recordings
KW 18/2011 Jai Paul – BTSTU siehe Text
KW 52/2013 George Ezra Budapest siehe Text
KW 31/2007 Tunng Bullets siehe Text
KW 12/2019 Mount Winslow Burden Of Time Mount Winslow
KW 27/2003 Phonoboy C'est Ma Vie siehe Text
KW 40/2003 Lyrics Born Calling Out siehe Text