Xenoula - Luna Man

Die Nacht beschäftigt den Menschen wahrscheinlich schon… seit es Nächte gibt - oder halt den Menschen. Die Romantiker im 18. und 19 Jahrhundert waren ganz besonders von ihr angetan und auch Bela B und die Ärzte fühlen sich von ihr angezogen. Xenoula reiht sich jetzt mit Luna Man ein und macht Musik zum Mond anschauen (und bewundern).

Der Beat ist minimalistisch, die Percussion dafür aber treibend. Immer wieder spielen verschiedene Instrumente mit – besonders auffällig Synths und… eine Stimme? Tatsächlich kommt der Beat zwischendurch von einem verzerrten Beatboxer. Trotzdem lenkt das alles nicht vom eigentlich wichtigen ab: Xenoula. Den ganzen Song lang ist ihre Stimme dominant und bestimmend und dabei trotzdem sehr klar und hoch. Selbst wenn sie zwischendurch flüstert und man sie nicht immer versteht – man möchte ihr gerne weiter zuhören.

Aber wer ist Xenoula? Eigentlich heißt sie Romy Xeno und ist in Südafrika aufgewachsen. Ihre ersten Einflüsse waren die dortige Natur und die Lieder aus den Dörfern in ihrer Nähe. Mit 16 ist sie dann nach Großbritannien gezogen – kulturell ein großer Schock sagt sie. Zu viele Menschen und zu viel Hektik. Mit ihrer Musik versucht sie, diese zwei Welten unter einen Hut zu bringen.

Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Der Sound klingt sphärisch und irgendwie sehnsüchtig; das Video dazu ist ein Kunstwerk für sich. In einer Szenerie die an eine Mischung aus der ersten Szene von Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum und Blair Witch Project erinnert, turnt Xenoula mal im silbernen Einteiler mit passender Perücke, mal in einer Kutte herum - und baut ein Floß.

Und während sie so singt kann man nicht anders, als an die Romantiker zu denken (oder Bela B) und sich nach der Nacht zu sehnen – und dem Luna Man.

(Bent Langner, eldoradio*)

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