Young Dreams - Fog Of War
"I never tried to be a more", tönt es aus den Lautsprechern, umsäumt von Melodien, die jede Bier-Werbung in Sachen Spritzigkeit in den Schatten stellen. Erst setzt dumpfes Getrommel ein, später erhellen Keyboardsounds die klangliche Arena. Schnell wird klar: Trotz textlicher Melancholie und diffusem Gefühlskram des Erwachsenwerdens ist das hier nicht die neue Bescheidenheit oder die neue Zurückhaltung, die diese fünf Norweger verkörpern.

Ganz anders als das "quiet is the new loud"-Movement (Kings Of Convenience und Co) vor zehn Jahren poltern sie los und orientieren sich dabei fast durchgängig am Indie-Standard ihrer amerikanischen Vorbilder: Ein wenig Grizzly Bear, ein bisschen Vampire Weekend und zudem nah dran an Chillwave und allgemeinverträglichem Elektronik-Pop. Kann man nix gegen sagen.

Was dieses junge Kollektiv auszeichnet, ist gewiss nicht seine innovative Strahlkraft, sondern vielmehr der sprühende Indiepop, der auf ganz treffende Weise zu fesseln vermag: Wenn in der Mitte der Song fast wegbricht und den Umweg tief hinein in den seligen Hippie-Klang der 60er-Jahre nimmt, das ist das nicht bloß clever, sondern hochgradig wirkungsvoll. Nur selten hat man in diesem Jahr einen derart verschlungenen und dabei doch hoffnungsvollen, im Kern fast optimistischen Indie gehört. Werden sie mit ihrem Debüt (erscheint im März via Modular) daran anknüpfen können?

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RÜCKSCHAU

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ARCHIV

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