Cover: Sasha Siem

Schaut man sich Sasha Siems Leben so far an, kann einem glatt leicht schwindelig werden. Studium in Cambridge und (!) Harvard, Arbeiten fürs London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra und etliche andere Einrichtungen, deren Vielfalt und Komplexität für einen gewöhnlichen Rock- oder Indie-Aficionado wahrscheinlich gar nicht zu fassen sind. Seit über zehn Jahren schreibt die Londonerin mit norwegischen Wurzeln inzwischen schon klassische Musik, vor zwei Jahren schließlich veröffentlichte sie in EP-Form ihre ersten Versuche auf poppigerem Terrain.

Auf ihrem Debüt-Album „Most Of The Boys“ setzt sie nun diesen Weg in kleinen Schritten beharrlich fort. Ihren Anspruch verdeutlicht sie allein schon mit der Wahl des Produzenten Valgeir Sigurðsson, der einerseits durch sein fantastisches Solo-Album „Ekvílibríum“ von 2007 Kultstatus genießt und andererseits als Produzent an Alben von Björk, Bonnie 'Prince' Billy, Ben Frost, CocoRosie, Sigur Rós und Tim Hecker beteiligt war.

Das ist eine Ansage und genau in diese Richtung geht auch „Most Of The Boys“: Ihren klassischen Hintergrund immer im Rücken, schafft Sasha Siem ein atmosphärisch extrem dichtes Album. Der Titeltrack, unsere Zukunftsmusik, fügt sich perfekt in diesen Kontext ein und umschifft sämtliche Probleme (zu langatmig, zu kitschig), die des Öfteren bei Indie-/ Neoclassical-Crossovers zu beobachten sind. (fl)

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KW 29/2013 Muso Blinder Passagier siehe Text
KW 04/2022 Spoon and the Forkestra Blink Twice Spoon and the Forkestra
KW 17/2013 SOHN Bloodflows siehe Text
KW 09/2007 Dúné Bloodlines siehe Text
KW 47/2018 Yoste Blue Akira Records
KW 50/2006 Owusu & Hannibal Blue Jay siehe Text
KW 09/2013 Heterotic Blue Lights siehe Text
KW 30/2015 Farao Bodies Full Time Hobby