Emika - Drop The Other
It's all about sound. Da ist diese triviale Botschaft, so undefiniert, dass sie im Prinzip ihre eigene Antithese formuliert. Und dennoch scheint sie bei Emika so seltsam natürlich ins Bild zu passen. Es ist eine lichtarme Umgebung, reduziert auf das Wesentliche, diese Art von Beschränkung, die man sich selbst auferlegt, um schneller fertig zu werden. Emika nutzt sie, um den Überblick zu behalten über die Möglichkeiten, die sie hat. Und was am Ende dabei herauskommt, ist vielleicht tatsächlich der perfekte Klang. Selbstredend muss diese Szene nicht im Ansatz zutreffen. Aber eine schöne Vorstellung bleibt sie allemal. Und sie erleichtert in vielen Belangen das Verständnis. "Drop The Other" ist ein sorgsam geschnürtes Paket elektronischer Nachgiebigkeit, ein Spielzeug der Sorte, bei dem man die Einarbeitungsphase verblüfft überspringt mit der Erkenntnis "das kann es ja auch noch", weil die Bedienungsanleitung nicht die ganze Wahrheit erzählt. Den vorliegenden Song mit so etwas wie Instruktionen zu diskreditieren, wäre zwar Selbstbetrug. Letztlich ergibt sich der Bedarf daran aber ganz automatisch aus der Erwartungshaltung des Publikums. Das wissen auch jene, die bereits jetzt mit Emikas Songs experimentiert haben, obwohl der Stichtag für die Debütsingle eigentlich in der Januarmitte liegt. Es sind gute Namen dabei, sie alle haben sich beliebig schwer getan mit der vorgeblichen Unvereinbarkeit der Referenzen: zum einen der, im Wortsinn, klassische Unterbau, der für das nötige Handling sorgt, zum anderen die sich fortwährend addierenden Minima – sie sind es, die dem Song seine eigentliche Präsenz verleihen, wenngleich an dieser Stelle die Einschränkung gestatt sein muss, dass das in der Schleife nicht beliebig oft funktioniert, weil sich der Überraschungseffekt folglich abnutzt. Aber genau dafür gibt es ja die Perspektive auf das ausstehende Material, und diese Rubrik hieße nicht Zukunftsmusik, wenn sie einen Blick genau darauf nicht mit Nachdruck einfordern würde. Dass dabei auch in diesem Fall alles so ist, wie es sein sollte, muss man zwar nicht unbedingt extra erwähnen, trägt aber wie jede Redundanz gleichwohl zur Beruhigung bei. Die Ausgangslage, nämlich dass es dabei irgendwie und vor allem um den Sound geht, darf da ruhig etwas beliebig anmuten. Schließlich stimmt das Motiv bis ins im Detail. (Stephan Kleiber) Der Song "Drop The Other" von der gleichnamigen E.P. erscheint am 18. Januar via Ninja Tune. Künstler: Emika | Label: Ninja Tune

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KW 01/2010 The High Wire – Odds and Evens siehe Text
KW 02/2012 Grimes – Genesis siehe Text
KW 22/2011 Thundercat – For Love I Come siehe Text
KW 47/2015 GoldLink Zipporah Soulection
KW 18/2004 Trovaci Zasto Su Danas Devojkeljute siehe Text
KW 50/2012 Daughter Youth (Alle Farben Remix) siehe Text
KW 40/2012 AlunaGeorge Your Drums, Your Love siehe Text