Princess Nokia - Tomboy

Fette Beats untermalen die Stimmung, die Princess Nokia mit ihrer markanten Stimme und ihren Flows setzt. Mal sind die Beats treibend und aggressiv, mal eher melancholisch und langsam. Nur eins haben ihre Songs gemeinsam: es geht darum, anders zu sein. Und nicht unbedingt so, wie man es bei einer Rapperin erwarten würde. Ihr Song Tomboy ist da ein perfektes Beispiel.

Wenn man von einer Künstlerin namens Princess Nokia hört, erwartet man vielleicht zwei Dinge: Eine gewisse „Mädchenhaftigkeit“ und irgendwie eine Verbindung nach Finnland. Tatsächlich ist Princess Nokia aber aus New York und hat puerto-ricanische Wurzeln - und sie ist alles andere als „mädchenhaft“. Immerhin werden als „Tomboy“ Mädchen (und Frauen) bezeichnet, die sich nicht typisch weiblich verhalten.

Und genau darum geht es bei dem Song: Princess Nokia sieht nicht aus, wie andere das wollen. Wie ein Mantra betont sie immer wieder, dass sie kleine Brüste und einen dicken Bauch hat – nur um dann zu erzählen, dass sie trotzdem jeden haben kann. Sie rappt auch darüber, dass sie anders angezogen ist – in oversized Klamotten. Und um das Gesamtbild des „Tomboy“ abzurunden heult im Hintergrund immer wieder ein Motor auf.

Aber wichtig dabei ist: Princess Nokia wirkt dabei nie verlegen, schüchtern oder wie eine Außenseiterin. Sie ist selbstbewusst und stark, ganz dominant in ihrer Rolle. Deswegen, und wegen ihres Engagements als Feministin, wird ihr häufig das Label „Queer Rap“ verpasst. Das kann man sehen wie man will, aber musikalisch und insbesondere inhaltlich erinnert sie sehr an andere Queer-Rapper_innen. Eine davon ist Mykki Blanco, die beiden haben 2014 sogar einen Song zusammen produziert.

(Bent Langner, eldoradio*)

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