Olafur Arnalds - 30:55
Es endet meist unschön. Der Tinnitus fräst sich ins Ohr, lässt die Hirnrinden explodieren, den Kopf nimmer stillstehen. Stört, raubt Nerv und Lebensdrang. Das Leben als Drummer in den zwei Hardcorebands Fighting Shit und Celestine bedeutet für Olafur Arnalds neben ungebrochenem Aggressionsabbau vor allem Lärm und Stress. Mit voller Wucht klatscht die Doublebass als wulstiger Stoß durch den Raum, während die Becken ihr Vibrato in den Moshpit impfen. Dieses lautstarke Leben lässt der blutjunge Isländer bisweilen hinter sich, legt die Sticks dann und wann beiseite und öffnet den Koffer mit der Geige oder versucht sich an sacht geschlagenen Pianoläufen. Sein Kontrastprogramm heißt: Intimität. Dicht verwoben sind die Atmosphären, die sich in den Wortlosigkeiten seines Debüts auftürmen. Fragil und in ihrer Unendlichkeit beeindruckend, dann mit überbordendem Pomp und fulminanten Crescendi zu ergreifenden Erstschlägen ausholend. "30:55" ist ein Paradebeispiel. Klassisch instrumentiert und doch mit dem Charakter bekannter Indie-Ästhetik. Und diese Spannungsbögen halten, was sie versprechen. Die Melodien scheinen direkt vom Zuckerbäcker zu stammen, und alles ersprießt letztlich in schauerlich-schönem, melancholischem Wohlklang. Einnehmend und bezaubernd. Und vor allem: leise. (Markus Wiludda) "30:55" entstammt dem Album "Eulogy For Evolution" - erscheint Ende Oktober in Deutschland. Künstler: [[http://www.olafurarnalds.com, Olafur Arnalds]]

RÜCKSCHAU

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KW 36/2003 Skinny Norris Fuck siehe Text
KW 38/2003 Pink Grease Susie siehe Text
KW 39/2003 Jet Are You Gonna Be My Girl siehe Text
KW 40/2003 Lyrics Born Calling Out siehe Text
KW 41/2003 The Quantic Soul Orchestra Hold It Down siehe Text
KW 42/2003 Basement Jaxx Living Room siehe Text
KW 43/2003 Kamerakino Ferienwohnung siehe Text
KW 44/2003 Primal Scream Some Velvet Morning (feat. Kate Moss) siehe Text