Dowdelin - Eléphant roses

Afrikanische Klänge, experimentelle Beats und dazu jazziger Gesang. Die karibischen Wurzeln des französischen Trios Dowdelin beeinflussen ihren diversen und ganz eigenen Sound. Der Gesang auf Französisch-Kreol der Frontsängerin Olivya mit afro-amerikanischem Touch erschafft einen kreolischen Soul. Dowdelin, das sind David Kiledjian, die aus Martinique stammende Sängerin Gwendoline “Olivya“ Victorin und dem aus Guadeloupe stammenden Multi-Instrumentalisten Rapha-L Philibert.

Raphael Philibert machte sich in der Jazz-Szene u.a. als Saxophonist bei Sonny Troupé, aber auch mit afro-kubanischer Percussion oder als Gwoka-Spieler einen Namen. Dowdelin ist inspiriert von Bands wie Jazzanova und ihr interkontinentaler Electronica-Jazz-World-Mix ließ sie international durchstarten. David Kiledjian bezeichnet Dowdelin als neues Kapitel seines Kampfes gegen festgefahrene Genres, wie auch andere seiner Projekte (Armad & Cyme, Plaster Cats, Fowatile, HILA).

Carnaval Odyssey ist ihr Debütalbum ein und vielseitiger Mix aus Electronic, Jazz, Funk, und Soul aus Keyboards, Saxophon, Bass, elektronischem Schlagzeug und Gwoka (kreolische Handtrommel). Der Track “Élephants roses” ist diese Woche unsere Zukunftsmusik. “Élephant roses” beginnt mit antreibendem Jungle, der sich zu einem kopfnicker Beat entwickelt. Er scheint das Herz im Takt schlagen zu lassen und ist zusammen mit der ästhetisch verträumten Blues-Stimme von Frontsängerin Olivya die treibende Kraft des Songs. Es ist sehr Drum- und Percussion lastig. Der traditionelle afrikanische Gesang zum Ende hin verkörpert den starken Einfluss von Zouk. Er bildet mit den Drums den roten Faden.

Gemeinsam mit experimentelle elektronische Klängen entwickelt sich alles zu einem futuristischen Konglomerat, das manchmal etwas Mystisches hat. Das Lied ist eine Komposition aus Jazz-Klängen, Neo-Soul, Hip Hop, karibisch elektronischen Beats und genießt die Freiheit des musikalischen Ausdrucks, der bei Dowdelin immer im konzeptionellen Mittelpunkt steht. Der Text handelt, wie die anderen Lieder vom Album, von Themen aus dem afro-karibischen Kulturkreis. Weder das Afrikanische oder das Amerikanische, noch alleine der karibische oder der britische Einfluss - eine Kombination aus allem, macht “Élephant roses” zu Afrofuturismus jenseits von Clichés oder Stereotypen. Und zu einem Ohrwurm. Ein Ergebnis von interkulturellem Austausch und ein Vorreiter moderner Kreol-Musik.

(Rachel Patt, eldoradio*)

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